Video zur Westringkaskade
Die Westringkaskade – Der Wasserhighway von Thüringen
Zwei dicke Wasserrohre, 45 Kilometer lang, Beginn im Thüringer Wald, Ende in Erfurt: Das wäre die Kurzfassung zur Westringkaskade – falls Sie den Begriff mal schnell erklären müssten. Doch es steckt mehr dahinter. Der Westring versorgte von den 1970er Jahren bis in die 1990er nicht nur die nördlichen Stadteile von Erfurt mit Trinkwasser, sondern auch Gotha und Teile des Kreises Sömmerda. Inzwischen fließt Trinkwasser nur noch durch eine der beiden Leitungen. Die andere transportiert seit 2020 Wasser für die regenerative Energiegewinnung und die Bewässerung.
Strom aus Wasserkraft
Das Wasser für die regenerative Energiegewinnung kommt aus der Talsperre Schmalwasser im Thüringer Wald und aus der Talsperre Tambach-Dietharz. Von dort fließt es nach Erfurt in die Gera. Dreimal wird seine Kraft für die Stromproduktion genutzt: Seit 1990 an der Talsperre Schmalwasser, am Hochbehälter in Gotha-Kleiner Seeberg sowie in Erfurt.
Der Schlüssel zu mehr Energie: 860 Meter Erweiterung
Da die Doppelleitung der Westkaskade ursprünglich aus Richtung Marbach kommend vor der Nordhäuser Straße endete, musste sie in Erfurt bis zur Einmündung in die Gera an der Straße der Nationen verlängert werden.
Auf einer Länge von rund 860 Meter ließ die TFW eine neue Leitung in den ehemaligen Verlauf des Marbachs bis zum Wasserkraftwerk verlegen. Über eine Strecke von 600 Metern wurden dabei neue Rohre in die unterirdische Verrohrung des Marbachs eingezogen.
Versorgungssicherheit für den Obstbau
Während Trockenperioden ist die Westringkaskade die Wasserader für den Obstbau im Thüringer Becken. Nachdem das Wasser seinen Job in den Wasserkraftanlagen erledigt hat, wird ein Teil davon zum Frischwasseraustausch durch den Großteich in der Geraaue im Bereich Moskauer Platz geleitet. Danach fließt es über den Mühlgraben wieder in die Gera.
Stabile Preise dank der Westringkaskade
Die Stauanlagen im Thüringer Wald sind ein wichtiger Baustein für die zukunftssichere regenerative Energiegewinnung in der Region. Mit den Einnahmen aus der Westringkaskade wird die Refinanzierung dieser Stauanlagen unterstützt. Damit ist sie eine wichtige Säule zur Stabilisierung des Fernwasserpreises.