Die Talsperren
Zwei Talsperren
über 20 Milliarden Liter Wasser
Talsperre Schmalwasser
Talsperre Tambach-Dietharz
Talsperrenwasser aus dem Thüringer Wald.
Als kostbarstem Gut unserer Erde kommt Trinkwasser eine entscheidende Bedeutung bei der Daseinsvorsorge zu.
Aber Wasser besitzt noch ein weiteres Potenzial!
Als erneuerbare Energiequelle leistet Wasserkraft einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz.
Seit 2020 liefert die von der Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) betriebene Westringkaskade regenerative Energie für Thüringen.
Dabei nutzt sie das natürliche Gefälle zwischen der Talsperre Schmalwasser im Thüringer Wald und Erfurt für den Betrieb von insgesamt drei Wasserkraftanlagen.
Durch Nutzung bestehender Infrastruktur können zudem landwirtschaftliche Betriebe mit Rohwasser versorgt werden.

Die höchste: Die Talsperre Schmalwasser
Steinschüttdamm mit Asphaltbetonkerndichtung: Hört sich komplex an, beschreibt aber lediglich eine bestimmte Bauweise bei Staudämmen. Hinsichtlich der Talsperre Schmalwasser ist dieses Detail wichtig, denn es verleiht ihr einen Superlativ: Sie ist mit einer Höhe von rund 81 Meter die höchste Talsperre Deutschlands und zählt zugleich zu den höchsten der Welt, die in dieser Bauweise errichtet wurden. Die Talsperre Schmalwasser hat einen Stauraum von 20,54 Mio. Kubikmeter – Platz für über 20 Milliarden Liter Wasser.
113 Fußballfelder an einem Ort
Zwischen 188 und 1993 wurde der Damm gebaut und 1998 in Betrieb genommen. Bis ins Jahr 2005 diente die Talsperre der Trinkwasserversorgung. Heute wird das in ihr gestaute Wasser für die regenerative Stromerzeugung und als Brauchwasser genutzt, zudem ist sie Teil des Hochwasserschutzes. Die Trinkwasserschutz-Zone in der Umgebung wurde zur Daseinsvorsorge aufrechterhalten.
Die Stauseefläche beträgt 810.000 Quadratmeter. Das entspricht etwa 113 Fußballfeldern. Das Einzugsgebiet, ausdem das Wasser zufließt, umfasst 28,9 Quadratkilometer, also fast zehn Prozent der Fläche Erfurts.

Eine der ältesten: Die Talsperre Tambach-Dietharz
Die Talsperre Tambach-Dietharz wurde ab 1902 gebaut und 1906 in Betrieb genommen. Damit gehört sie zu den ältesten Trinkwassertalsperren Thüringens. Die Talsperre staut das Wasser der Apfelstädt. Zusätzlich fließt Wasser aus der Talsperre Schmalwasser über den Mittelwasserstollen in den rund 0,78 Mio. Kubikmeter fassenden Stauraum.
Die Stauseefläche beträgt etwa 100.000 Quadratmeter. Über ein freies Gefälle fließt das Wasser über Gotha-Kleiner Seeberg nach Erfurt.
Seit 2020 wieder Teil der Trinkwasserversorgung
Ursprünglich diente die Talsperre Tambach-Diethart dazu, die Trinkwasserversorgung von Erfurt zu unterstützen. Im Jahr 2003 stellte der Wasser- und Abwasserzweckverband Gotha Mitte die Rohwasseraufbereitung aber ein. Erst seit 2020 ist die Talsperre als Zwischenspeicher wieder in die Trinkwasserbereitstellung eingebunden.
Das Absperrbauwerk der Talsperre Tambach-Dietharz bildet eine Gewichtsstaumauer aus Bruchstein. Hochwasser wird durch eine Schussrinne mit Kaskadenabsturz über den Fels in das Tosbecken abgeführt. In den Jahren 1987 bis 1992 erfolgte eine Grundinstandsetzung. Dabei wurde unter anderem die Bruchsteinmauer einschließlich Nebenanlagen rekonstruiert und der Untergrund der Talsperre abgedichtet.